Pressemitteilung
Vortrag von Frau Dewald über Familie
"Das ist keine Familienpolitik, sondern Wirtschaftspolitik!"
Dagmar Dewald aus Würzburg referierte beim Kreisverband Haßberge der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) über das Thema: "Mut zum Leben - Familien stärken"
"Eine Politik, die nicht die Wünsche der Menschen, sondern die Vorgaben der Wirtschaftslobby zum Maßstab nimmt, kann keinen Erfolg haben." Diese Aussage trifft Dagmar Dewald, unterfränkische Kandidatin der ÖDP bei der Europawahl. Ein Musterbeispiel hierfür ist das Elterngeld, welches überwiegend erwerbsorientiert ist.
Es diskriminiert Eltern von mehreren Kindern, denn Mütter, die wegen der Erziehung von älteren Kindern nicht erwerbstätig waren, erhalten nur den Sockelbetrag und anschließend ein niedriges "Betreuungsgeld".
Angefangen habe alles mit der Rentenreform Adenauers und der darauffolgenden Aushöhlung des Generationenvertrages. Seit dieser Zeit ist Kindererziehung hauptsächlich ein Beitrag zur Alterssicherung anderer und nicht der eigenen. "Kinder sind wie ein Sparbuch, auf das Eltern einzahlen, von dem aber andere abheben dürfen", meint Dewald.
Neben dieser Ungerechtigkeit beim Rentensystem gibt es in der Gegenwart eine ganze Reihe von Gründen, die für den Geburtenrückgang verantwortlich sind. Beispielhaft nannte Dewald die ökonomische Unsicherheit. Während in Südeuropa die Arbeitslosigkeit besonders bei jungen Menschen enorm hoch ist, nehmen in Deutschland Arbeitsverhältnisse zu, die finanziell keine ausreichende Basis für Familiengründungen sind. Nicht unerwähnt wollte die ÖDP-Kandidatin die Tatsache lassen, dass Abtreibung die Todesursache Nr. 1 in Europa darstellt. So wurden im letzten Jahr allein in Deutschland 100.000 ungeborene Kinder getötet.
Doch bei diesem deprimierenden Befund wollte Dewald nicht stehen bleiben. "Wir brauchen eine Kultur des Lebens, der Lebensbejahung in allen Phasen des Seins, eine Wertschätzung der Familie, ein neues Selbstbewusstsein derer, die Erziehungs- und Pflegeleistung erbringen", fordert die ÖDP-Politikerin, die selbst Mutter von vier Kindern ist.
Sie betont Berichte aus der Forschung, dass in den ersten Lebensjahren die Bindung mit familiären Bezugspersonen so wichtig ist. Außerhäusige Betreuung ist für die Journalistin höchstens zweite Wahl, vorausgesetzt sie ist qualitätsvoll. Dewald weiter: "Zum Schutz der Familie gehört auch, dass Eltern ohne finanzielle Benachteiligung frei wählen können, ob sie ihre Kleinkinder selbst erziehen oder in eine Krippe geben. Das Erziehungsgehalt der ÖDP bedeutet hierbei konkretes Anerkennen und Würdigen der Leistungen, die beim Erziehen von Kindern für die Gesellschaft erbracht werden."
Abschließend bedankte sich ÖDP-Kreisvorsitzender Stefan Zettelmeier bei Dagmar Dewald und überreichte ihr ein kleines Sortiment fair gehandelter Waren.
Wie familiäre Erziehung gelingen kann wurde deutlich, als Frau Dewald bei der anschließenden Diskussion von einer interessierten Zuhörerin gefragt wurde, wer denn bei ihren Kindern ist, wenn sie politisch unterwegs ist. Ihre Antwort: "Mein Mann!"