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Pressemitteilung

Pro Minute verschwinden 90 Quadratmeter

Grüne und ödp sammelten Unterschriften für ein Volksbegehren gegen den Flächenfraß

Kreis Haßberge Für Aufsehen sorgte am Samstag eine gemeinsame Aktion der Grünen und der ödp in Haßfurt. Vor der Einhornapotheke bedeckten die beiden Ökoparteien 90 Quadratmeter Fußweg. Damit sollte gezeigt werden, wie viel wertvolle Fläche in jeder einzelnen Minute in Bayern unter einer Betondecke verschwindet. Pro Tag werden bayernweit 13 Hektar – das entspricht 18 Fußballfelder - zubetoniert. Jedes Jahr verschwindet eine Fläche so groß wie der Ammersee unter Asphalt und Beton.

Am Samstag wurden nun Unterschriften gesammelt, um ein Volksbegehren zu starten. Damit wollen die Initiatoren – neben den Grünen und der ödp ist noch die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft dabei - eine gesetzliche Höchstgrenze für den Flächenverbrauch einführen. Diese Höchstgrenze soll bei fünf Hektar pro Tag liegen. Um das Volksbegehren starten zu können, werden 25.000 Unterschriften benötigt. Am Samstag kamen in Haßfurt immerhin knapp 130 Unterschriften zusammen. Die starke Zunahme der Einkaufsmärkte auf der „Grünen Wiese“ und die ungezügelte Ausweisung immer neuer Gewerbegebiete war dabei nahezu allen Bürgerinnen und Bürgern am Infostand ein Dorn im Auge.

Aber auch der Umstand, dass die „Betonflut“ ein großes Problem für die Umwelt darstellt, war ein Thema am Infostand der Initiatoren: Weniger natürliche Flächen bedeuten weniger Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt. Der dramatische Schwund – vor allem bei Insekten und Vögeln – wird schon seit langem verzeichnet. Versiegelte Flächen durch Asphalt und Beton führen zu vermehrten Überschwemmungen, sie gehen zu Lasten von Acker- und Weideflächen in der Landwirtschaft – das Landschaftsbild wandelt sich. Auch der Erhalt von Siedlungsstrukturen, die den sozialen Zusammenhalt fördern, ist ein Ziel, das maßgeblich für politische Entscheidungen ist.

Das angestrebte Volksbegehren findet voraussichtlich im kommenden Frühjahr statt. Dann müssen sich innerhalb von zwei Wochen zehn Prozent aller Wahlberechtigten eintragen, damit es im Herbst zum Volksentscheid kommt. Stimmt eine Mehrheit mit „Ja“, ist der Vorschlag ein verbindliches Gesetz.

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