Pressemitteilung
ÖDP Haßberge: Tiere brauchen eine Stimme
Landkreis Haßberge – „Wir möchten in den nächsten Monaten allein im Landkreis Haß berge 500 bis 1.000 Unterschriften für den Schutz unserer ‚Nutz‘-, Wild- und Haustiere sammeln“, so Stefan Zettelmeier, der Kreisvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP). Ziel der bayernweiten ÖDP-Petition ist, dass die Bayerische Staatsregierung eine/n Tierschutzbeauftragte/n berufen möge, als zentrale Anlaufstelle rund um alle Fragen des Tierschutzes. Dieses Anliegen will der ÖDP-Kreisverband vor Ort mit verschiedenen Aktionen tatkräftig unterstützen.
„Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt.“ So steht es in Artikel 141 (1) der Bayerischen Verfassung. Und auch wenn seit dem Jahr 2002 der Tierschutz im deutschen Grundgesetz (Art. 20a) verankert ist und somit Verfassungsrang hat, außerdem in zivilrechtlicher Hinsicht Tiere seit 1990 laut § 90a BGB keine „Sachen“ mehr sind, „haben diese Verbesserungen in der Rechtsstellung von Tieren leider noch nicht überall zu spürbaren Erfolgen in der Praxis geführt“, so der Ökodemokrat Zettelmeier.
Zahlreiche Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen
„Viele Schweine, Rinder und Hühner leiden in der Massentierhaltung, auf Transporten, bei der Schlachtung, Millionen Wirbeltiere werden in Deutschland in Tierversuchen eingesetzt. Nur ein sehr geringer einstelliger Prozentsatz der Nutztier-Halter/innen wird überhaupt pro Jahr kontrolliert. Gerade in Bayern ist die Kontrolldichte extrem gering, während die Zahl der Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen erschreckend hoch ist“, zeigt sich der ÖDP-Kreisvorsitzende Zettelmeier alarmiert. Aber auch viele Haustiere müssten leiden – etwa im Online-Handel, unter falscher Haltung und auch bei abwegigen Züchtungszielen. „Wildtiere hingegen sind der Zerschneidung, Störung und Schädigung ihrer Lebensräume ausgesetzt, außerdem der massenhaften Ausbringung von Pestiziden, dem zugenommenen Autoverkehr und auch der verbreiteten touristischen Nutzung von Rückzugsgebieten sowie der Lichtverschmutzung“, erläutert Zettelmeier.
„Wir wollen eine zentrale Anlaufstelle“
Der Tierschutz hat in Bayern bis heute keine zentrale Anlaufstelle. „Die Zuständigkeiten sind zersplittert“, moniert auch stellvertretender ÖDP-Kreisvorsitzender Thomas Ort. Im Unterschied dazu hätte eine Beauftragte oder ein Beauftragter für den Tierschutz weitergehende Möglichkeiten: Gemäß Art. 2 BayBeauftrG sind die Beauftragten „ressortübergreifend tätig“ und liefern für den Ministerrat kontinuierlich Berichte zu ihrer Tätigkeit. „So käme die Lage der Tiere in Bayern regelmäßig auf die Tagesordnung der Staatsregierung. Und laut Gesetz können Beauftragte auch selbst Verbesserungen in ihrem Fachbereich anregen. Abgesehen davon haben sie eine wichtige Vernetzungsfunktion – etwa mit Verbänden, Organisationen und Betroffenen“, begründet Ort den ÖDP-Vorstoß.
Aufruf zur Unterstützung der Petition: „Tiere sind unsere Mitgeschöpfe“
Die Einstellung zum Tier hat sich in den letzten Jahren gewandelt, weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die kognitiven und emotionalen Fähigkeiten von Tieren umfassend gewachsen sind. Ort und Zettelmeier sind sich einig: „Wir haben es nicht mit Sachen, sondern mit fühlenden Wesen zu tun. Wir wollen dazu beitragen, dass Tiere endlich umfassend als unsere Mitgeschöpfe geschützt werden, und hoffen auf größtmögliche Unterstützung in der Bevölkerung.“
Unterschriftenformulare sind per E-Mail an zett.sand@t-online.de kostenlos erhältlich. Die Petition kann aber auch online unter www.openpetition.de/tierisch unterstützt werden.