Pressemitteilung
Deutscher Meister im Flächenverbrauch
ÖDP will Bodenversiegelung in Bayern stoppen
Kreis Haßberge. "Der hohe Flächenfraß ist und bleibt eines der größten Umweltprobleme in Bayern. Zwar wird seit Jahrzehnten versucht, dagegen anzusteuern - doch vorwiegend mit freiwilligen Maßnahmen und ohne Erfolg", so die Meinung der ÖDP Haßberge bei ihrer letzter Zusammenkunft in Zeil.
"Unser Verbrauch an Boden ist gigantisch", stellt Thomas Ort vom Kreisvorstand fest. "Jeden Tag wird in Bayern eine Fläche von 18,1 Hektar (ha) versiegelt. Das entspricht einer Fläche von 25 Fußballfeldern. Damit ist Bayern Deutscher Meister beim Flächenverbrauch!" Ursache ist die zunehmende Zersiedlung, die fortwährende Ausweisung neuer Gewerbe- und Wohngebiete und der Bau neuer und die Erweiterung bestehender Straßen.
2002 setzte sich die Bundesregierung das Ziel, bis 2020 den Flächenverbrauch auf 30 ha pro Tag in Deutschland zu verringern. Für Bayern wären das 4,7 ha am Tag. "Davon sind wir meilenweit entfernt. Wir von der ÖDP wollen weder 18 noch 4 ha, sondern mittelfristig 0 ha wertvolle Fläche überbauen", stellt der Kreisvorsitzende Stefan Zettelmeier fest. "Unser Boden gehört zu den wertvollsten Ressourcen und ist für die Artenvielfalt und als landwirtschaftliche Nutzfläche unverzichtbar!", meint auch Kreisrat Rainer Baumgärtner. Schließlich steht schon in Art. 141 Abs. 1 der Bayerischen Verfassung, dass mit Naturgütern schonend und sparsam umzugehen ist.
Die "Allianz Hofheimer Land", die viele Leerstände in den Ortszentren wiederbelebt, ist ein guter Ansatz, reicht aber bei weitem nicht aus. Deshalb unterstützt die Kreis-ÖDP eine Petition an den Landtag, in der ein konkretes Ausstiegsszenario aus dem Flächenverbrauch beschrieben wird. Darin schlägt die ÖDP einen Flächenhandel mit jährlichen Reduzierungen vor, um 2026 einen Netto-Null-Verbrauch zu erreichen. Dass dies umsetzbar ist, wurde auch vom Umweltbundesamt festgestellt.
"Ein 'weiter wie bisher' mit Gewerbeparks und großen Einkaufszentren auf der grünen Wiese, dürfe es jedenfalls nicht mehr geben", resümierten die Ökodemokraten.